Teileliste - Verdränger
Der
Verdränger ist das Herzstück des G-Laders. Bei einem G-Laderschaden wird
fast immer der Verdränger beschädigt oder zerstört, was Ersatzteile zu
gesuchten Stücken macht. Der Verdränger wird zugleich von der Hauptwelle
und der Nebenwelle in eine kreisrunde Rotation versetzt
(Doppelkurbelparallelogramm). Er erreicht dabei
Umdrehungszahlen von über 10.000 Touren! Reißt jedoch der kleine
Zahnriemen, läuft die Hauptwelle, die über das Laderrad direkt von der
Kurbelwelle des Motors angetrieben wird, weiter, und die Nebenwelle bleibt
stehen. Die auftretenden Spannungen hält der Verdränger nicht aus und es
bricht die Nase mit der Aufnahme für das Nebenwellenlager ab. Meistens
brechen auch einige oder alle Wände des Verdrängers - Folge: Totalschaden!
Der Verdränger besteht aus einer Magnesium-Verbundlegierung. Dadurch hat
er eine goldene oder silberne Färbung (zusätzlich eloxiert bzw. nicht
eloxiert) und ist im Vergleich zu anderen
Metallteilen sehr leicht, um die Massenträgheit zu reduzieren. In den
Dichtleistennuten befinden sich unter den Dichtleisten im Gegensatz zu den
Gehäusehälften keine Federleisten (Wellfedern). Der Verschleißgrad eines Verdrängers wird bestimmt durch die Restdicke der Nutenwände
und der Grundplatte. Durch
fortschreitenden Verschleiß der Lager wird der exakte Sitz des Verdrängers
"schwammiger", er beginnt zu "eiern". Dies geschieht alles im Bereich von
Millimeterbruchteilen und über mehrere tausend Kilometer Laufleistung. So
passiert es, dass der Verdränger mit jeder Rotation ein ganz klein wenig
an der Wand der Gehäusehälfte schleift, und dadurch leicht an Dicke
verliert. Sollte diese Verschleißerscheinung am Verdränger sehr deutlich
fortgeschritten sein, ist ein Bruch der Nutenwand nicht auszuschließen,
was einen Laderschaden nach sich ziehen würde, da umher fliegende
Metallteile zwischen der Verdrängerwand und der Kammerwand der
Gehäusehälfte gequetscht werden. Daher sollten bei jeder G-Laderrevision
die Lager auf übermäßiges Spiel kontrolliert und bei Bedarf umgehend
ausgetauscht werden!
Eine weitere unschöne Erscheinung sind Oxidationsspuren. Sie treten bei
längerer Lagerung auf und äußern sich als raue Stellen auf den Laufflächen
der Dichtleisten. Diese Stellen sollten auf jeden Fall beseitigt werden,
da sich sonst die Dichtleisten an dieses Stellen aufrauen! Ist die
Oxidation zu weit fortgeschritten, ist dem Verdränger nicht mehr zu
helfen.
Beschädigungen auf den Wandflächen durch angesaugte Partikel sorgen für
Leistungsverlust, da der Verlust beim Druckaufbau größer wird. Daher den
G-Lader immer mit einem guten Luftfilter fahren, da der Verschleiß sonst
überproportional zunimmt! Sollten bereits Beschädigungen vorhanden sein,
kann der Druckaufbau mit einer Beschichtung mit einer Fettbeschichtung
wieder optimiert werden. Hierbei ist aber zu beachten, dass gerade das
Führungslager der Nebenwelle einem höheren Verschleiß unterworfen wird,
außerdem verteilt sich das Fett im Laufe der Zeit im Ladeluftsystem und
kann den Ladeluftkühler verkleben.
Text und Bilder (C) Sebastian Winkler -
www.g-lader.info
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