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Schäden am G-Lader und die Ursachen

 

Bei unsachgemäßer Handhabung oder fortgeschrittenem Verschleiß können die Komponenten des G-Laders dauerhaften Schaden nehmen. Die nachfolgenden Beispiele zeigen die gängigen Beschädigungen auf und nennen deren wahrscheinlichsten Gründe.

 

Kapitaler G-Laderschaden

 

 

Beginnen wir direkt mit dem Super-GAU, dem Totalverlust. Bei einem kapitalen G-Laderschaden ist nur noch Altmetall vorhanden, eine Reparatur ist unmöglich. Der G-Lader muss komplett ersetzt werden. Mögliche Gründe können große, eingedrungene Fremdkörper sein, aufgrund massiver Alterung oder durch Fremdkörper zerstörter Zahnriemen oder das Endstadium einer Reihe von Folgeschäden durch andere Ursachen.

 

Ausgewaschene Dichtleistennut

 

 

Wenn Dichtleisten zunehmend verschleißen oder minderwertige Dichtleisten verbaut werden, können sie in den Nuten hin- und herrutschen. Irgendwann spitzen sie sich zum Ende hin zu und stoßen schließlich durch die Nut. Bis dahin ist der Schaden noch nicht weiter schlimm, jedoch verursacht die heraus fallende Dichtleiste in den meisten Fällen schwerwiegende Folgeschäden. Oft wird auch die der Schadenstelle gegenüberliegende Gehäusehälfte in Mitleidenschaft gezogen, wenn sich die Dichtleiste herausarbeitet.

 

Eintritt von Fremdkörpern

 

 

Wenn harte Gegenstände vom G-Lader angesaugt werden, presst der Verdränger diese gegen die Gehäusewand. Das weichere Material - also der Verdränger aus Magnesium-Legierung - nimmt dabei Schaden. Einfache Druckstellen sind noch das geringere Übel, es kann auch zu Ausbrüchen und auch vom Abriss ganzer Kammerwände kommen. Die auf den Bildern dargestellten Schadensbilder sind bei G-Ladern aufgetreten, die mit offenem Luftfilter betrieben wurden. Durch das Fehlen eines Luftfilterkastens besteht kein Schutz von groben Schmutzpartikeln, gerade dann wenn das Gewebe eines Sportluftfilters durchlässiger ist als das feinere Gewebe eines Papierfilters.

 

Beschädigte Dichtleistennuten

 

 

Dieser recht häufig auftretende Schaden kann unterschiedliche Ursachen haben. Wenn Dichtleisten mit falschen Abmessungen verwendet werden, kann es durch auftretende Scherkräfte zu Brüchen in der empfindlichen Nut kommen. Da an dieser Stelle die Wandungen sehr dünn sind, ist die Nut auch die anfälligste Stelle im gesamten G-Lader. Wenn Fremdkörper eintreten oder Dichtleisten durch Verschleiß aus den Nuten rutschen, beschädigen diese häufig zuerst die Nutenwände.

 

Rissbildung

 

 

Der G-Lader reagiert empfindlich auf Schwingungen. Gerade außerhalb des serienmäßigen Umfeldes (Verwendung als Auflademedium an anderen Motoren) und bei der Verwendung von kleineren Antriebsübersetzungen steigt die Gefahr von Schäden durch hohe Materialbelastung durch Schwingungsüberlagerung. Risse können die sichtbare Folge sein, im schlimmsten Fall können sogar ganze Kammerwände von der Grundplatte abreißen. Ein solcher Schaden ist nicht reparabel.

 

Korrosion

 

 

Bei unsachgemäßer Lagerung kann die Magnesium-Legierung des Verdrängers Oxidationsspuren ansetzen, die im fortgeschrittenen Stadium schnell das Bauteil unbrauchbar machen können. Daher sollten ausgebaute G-Lader immer trocken gelagert werden, idealerweise wird der Verdränger zusätzlich mit Öl benetzt und so konserviert. Bei Fahrzeugen, bei denen durch ein Hochwasserschaden Wasser in den G-Lader gelangt ist, sollte dieser schnellstmöglich zerlegt, gereinigt und eingeölt werden. Wird der G-Lader einem Motorbrand ausgesetzt, führen die hohen Temperaturen unweigerlich  dazu, dass Gehäusehälften und Verdränger nahe am Schmelzpunkt weich wurden und so die notwendigen Annäherungstoleranzen nicht mehr gegeben sind.

 

Zerstörtes "Wackelauge"

 

 

Grundsätzlich ist das Führungslager/Nebenwellenlager des Verdrängers, auch "Wackelauge" genannt, unproblematisch. Gerade bei der Verwendung von kleinen Laderrädern  ist es aber dauerhaft einer thermischen Belastung ausgesetzt und diese Probleme können zu Hitzeschäden in dem Therban-Elastomer führen - das Lager eiert übermäßig und scheuert sich im Auge des Verdrängers frei. Erhöhtes Lagerspiel und steigender Verschleiß sind die raschen Folgen, außerdem kann die zunehmend unpräzisere Führung des Verdrängers dazu führen, dass sich die Kammerwände berühren. Weitere Schäden sind die unausweichliche Folge, wenn der Schaden nicht rechtzeitig erkannt wird.

 

Wellendichtringschaden

 

 

Bei Problemen mit zu hohem Öldruck bzw. verstopftem oder abgeknicktem Ölrücklauf des G-Laders können Wellendichtringe aus ihrem Sitz gedrückt werden. Befindet sich darüber ein rotierendes Teil, wie dem Zahnriemen oder einem Ausgleichsgewicht, findet Kontakt statt und der Wellendichtring wird beschädigt. Oft wird der Schaden durch bereits austretendes Öl und der damit verbundenen blauen Abgasfahne rechtzeitig bemerkt; wenn nicht, können Bruchstücke des Wellendichtringes für verheerende Schäden sorgen. Tritt ein Wellendichtringschaden wiederholt an der gleichen Stelle auf, ist ein Defekt am Sitz des Wellendichtringes wahrscheinlich.

 

Klappergeräusche

 

Hört man im Betrieb ein metallisches Klackern oder Klappern, kann die Ursache ein leicht lockeres Ausgleichsgewicht sein. Es lässt sich dann mit der Hand ganz leicht klackernd bewegen. Oft hilft, die Passfeder mit einem sanften Hammerschlag zu stauchen oder man verwendet eine neue, so dass das Ausgleichsgewicht wieder fest sitzt.

 

Ölverbrauch

Wirft das Fahrzeug eine bläuliche Abgasfahne, ist das Ladeluftsystem übermaßig verölt oder finden sich auf der Heckklappe kleine Öltropfen, können verschlissene oder einfach falsche Wellendichtringe die Ursache sein. Öl im Abgas ist schädlich für den Katalysator und führt zur Verkokung von Ventilen und Zündkerzen.

 

Text und Bilder (C) Sebastian Winkler - www.g-lader.info