Hat der POLO wieder eine Zukunft?
ID.3, ID.4 und Co. – könnten diese weichgezeichneten Modellbezeichnungen zukünftig wieder in der Versenkung verschwinden, wo sie hingehören? Ein Interview der „Auto und Wirtschaft“ mit Volkswagen-Vertriebsvorstand Martin Sander lässt hoffen. So sollen die neuen Modelle wieder „richtige Namen“ bekommen! Vielleicht kommt die Vernunft spät, aber sie kommt offenbar. Oder man hat jetzt auch in Wolfsburg gemerkt, dass man mit den neuen Bezeichnungen wie „ID.EVERY1“ und „ID.2all“ den Praktikanten doch zu lange unbeaufsichtigt gelassen hat. Die AUTO ZEITUNG sieht in der jüngsten Aussage Sanders sogar eine Konkretisierung der Aussage, man wolle „klassische Modellnamen“ fortführen – so wurde es um die Ankündigung des Golf 9 schon berichtet und könnte in Analogie auf den ID.2 bzw. ID.POLO übertragen werden. Denkbar ist also, dass es für den VW POLO auch nach 2030 weitergeht – zumindest namentlich, denn die sukzessive Elektrifizierung der Modellpalette steht aktuell nicht zur Debatte. Zwar wird der POLO schon jetzt nicht mehr in Deutschland und in Kürze nicht einmal mehr auf dem europäischen Kontinent sondern in Südafrika (Kariega) gebaut, aber ein hartes Ende des inzwischen 50 Jahre alten Erfolgsmodells wäre höchst bedauerlich gewesen. Wer dem Automobil etwas mehr als einem reinen Fortbewegungsmittel mit bestmöglichem Preis-Leistungs-Verhältnis abverlangt – und das trifft man auf dem deutschen Automobilmarkt doch noch häufig an – ist mit der Flut von BYD, Geely und Co. sowieso überfordert. Ein klassischer, bekannter Modellname bietet da vielleicht einen Anhaltspunkt, sich im Modelle-Chaos besser zurechtzufinden. Schließlich hieß es früher ja sogar bei Volkswagen und PERSIL „Da weiß man, was man hat“ – und PERSIL heißt jetzt zum Glück auch nicht „WASH.4.WHITE“. Man darf also wieder gespannt sein, ob nicht doch ein neuer ID.POLO – zwar elektrisch aber immerhin – die Geschichte des VW POLO fortsetzen wird.
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Bild (C) Volkswagen AG
