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Sichtpüfung beim G-Lader

 

Bevor eine Sichtpüfung erfolgt, muss der G-Lader geöffnet werden. Hierzu werden mit einem 6 mm Innensechskantschlüssel (Inbus) die insgesamt sechs Gehäuseschrauben gelöst. Je nach Alter des G-Laders kann Korrosion der Schrauben dazu führen, dass sie etwas fest sitzen. Um die empfindlichen Gewinde des Aluminium-Gehäuses nicht zu beschädigen, sollten die Schrauben in solchen Fällen kurz mit Rostlöser vorbehandelt werden. Sind die Schrauben gelöst, können die Gehäusehälften voneinander getrennt werden.

 

Wichtiger Hinweis: Bei vielen G-Ladern sind die Gehäusehälften mit Dichtpaste versehen (nicht bei den G-Ladern der 1. und 2. Generation - hier wurden Dichtungen verwendet). Daher gestaltet sich die Trennung der Gehäusehälften eventuell zusätzlich schwierig. Hier sollte ein scharfes, stabiles Messer verwendet werden, mit dem vorsichtig die Gehäusehälften voneinander getrennt werden. Dabei ist unbedingt darauf zu achten, nicht zu tief in das Gehäuseinnere einzudringen, um den innenliegenden Verdränger nicht zu beschädigen. Hat sich ein Spalt von 1-2 mm gebildet, kann vorsichtig mit einem Schraubenzieher an den zwei Passhülsen das Gehäuse auseinander gehebelt werden.

 

Sind die Gehäusehälften getrennt, kann die Gehäusehälfte mit dem Luftauslass abgezogen werden. Zum Vorschein kommt das Herzstück des G-Laders: der Verdränger. Eventuell fallen beim Abziehen der Gehäusehälften deren Dichtleisten heraus - dies ist unkritisch, sofern die Dichtleistennuten ansonsten intakt sind.

 

 

Wird der G-Lader zum ersten Mal zerlegt und ist der Zustand unbekannt, lässt sich hier schon eine erste Prüfung durchführen. Sind am Verdränger oder am Gehäuse bereits ausgebrochene Dichtleistennuten festzustellen, kann der G-Lader so nicht mehr eingesetzt werden. In minder schweren Fällen ist eine Reparatur möglich. Auch kann schon anhand der Einlaufspuren auf der Grundplatte des Verdrängers ein erster Rückschluss auf die Gesamtlaufleistung des G-Laders getroffen werden. Liegen die Laufflächen der Dichtleisten - zu erkennen an den kreisrunden Laufspuren - schon erheblich unter dem Nullmaß der Grundplatte, ist der Verdränger bereits substanziell verschlissen. Zwar ist die Funktion des G-Laders dadurch vorerst nicht beeinträchtigt, jedoch werden auch nach einer Überholung keine Ladedrücke wie im Neuzustand mehr erzielt werden können.

 

Da Nutenschäden und Einlaufspuren tendenziell eher in den Laderradseitigen Kammern des G-Laders auftreten, muss nun der Verdränger abgenommen werden. Zuerst wird mit einer Sprengringzange der Sprengring entfernt. Das Ausgleichsgewicht kann dann nach oben hin von der Hauptwelle abgezogen werden. Manchmal ist durch Korrosion auf der Hauptwelle auch hier Rostlöser nötig. Ist das Ausgleichsgewicht abgezogen, kann die kleine Passfeder mit einem Saitenschneider aus der Hauptwelle herausgehebelt werden. Erst dann kann der Verdränger von Haupt- und Nebenwelle abgezogen werden.

 

 

Nachdem der Verdränger abgenommen wurde, kann die Zustandsprüfung auf die Laderradseitigen Kammern ausgedehnt werden. Zu untersuchen sind neben Nutenausbrüchen und starken Einlaufspuren auch Auswaschungen am Nutenende. Diese treten bei hohen Laufleistungen und bei qualitativ minderwertigen Dichtleisten auf: die Dichtleisten rutschen im Betrieb in der Nut hin- und her und stoßen dabei immer wieder am Nutenende an, bis dieses schließlich auswäscht. Dieses Phänomen tritt überwiegend am Verdränger auf, kann in den meisten Fällen aber repariert werden.

Text und Bilder (C) Sebastian Winkler - www.g-lader.info