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Wechsel der Wellendichtringe beim G-Lader

 

Verschlissene Wellendichtringe machen sich durch eine bläuliche Abgasfahne sowie durch erhöhten Motorölverbrauch bemerkbar. Wenn dann im Ladeluftkühler schon das Öl "steht", müssen die Wellendichtringe im G-Lader ersetzt werden.

 

Im G-Lader sind insgesamt fünf Wellendichtringe verbaut (Ausnahme: Rüssellader Typ I), drei im Gehäuse und zwei im Verdränger. Beim Kauf der Wellendichtringe sollten entweder originale Goetze-Wellendichtringe verbaut werden wie sie bereits werksseitig verbaut wurden, oder auf qualitativ hochwertige Nachbauten ausgewichen werden. Wellendichtringe von Fremdfirmen wie Simrit, NAK, Baum etc. erfüllen häufig nicht die erforderlichen Spezifikationen und führen erneut zu hohem Ölverbrauch und schlimmeren Schäden.

 

Die alten Wellendichtringe können entweder mit der Hebelwirkung einer Wasserpumpenzange und beim Verdränger mit dem Durchstoßen mit einem breiten Schlitzschraubenzieher kräftig herausgeklopft werden. Hierbei ist besondere Vorsicht geboten, nicht mit der Wasserpumpenzange abzurutschen und die Dichtleistennuten zu beschädigen. Im Gehäuse können neue Wellendichtringe einfach mit einer passenden Ratschennuss in ihren Sitz geklopft werden (besser: eine Presse verwenden). Beim inneren Wellendichtring der Laderradseitigen Gehäusehälfte kann zusätzlich eine kleine Fase in den Wellendichtring gefräst werden, um den Ölablauf des Gehäuses maximal geöffnet zu halten.

 

 

Werden im Verdränger ebenfalls Viton-Wellendichtringe verbaut, kann der Einbau wie im Gehäuse erfolgen. Ich empfehle, in den Nuten des Verdrängers die alten Dichtleisten eingelegt zu lassen damit der Verdränger nicht direkt auf den Nutenwänden aufsteht.
 

Sonderfall PTFE-Wellendichtringe / Teflon-Wellendichtringe im G-Lader

Beim G40-Lader sind original PTFE-Wellendichtringe mit Laufrichtungsbindung verbaut jewesen, was meiner Meinung nach mit Abstand die optimale Lösung war. Jedoch stellen diese Dichtringe besondere Anforderungen an die Montage, diese werden nachfolgend behandelt. Besonderer Aufwand und mehr Montagezeit sind Faktoren, die möglicherweise bei den G60-Ladern "weggespart" wurden.
Verbaut man PTFE-Wellendichtringe, sind eine andere Vorgehensweise und Spezialwerkzeug erforderlich. PTFE-Wellendichtringe sind bei Zimmertemperaturen verhältnismäßig "hart", lassen sich bei höheren Temperaturen jedoch formen. Neue PTFE-Wellendichtringe werden wie die Viton-Wellendichtringe mit einer passenden Knarrennuss in den Sitz im Verdränger montiert. Anschließend müssen sie mit einer Heißluftpistole erwärmt und die Dichtlippe mit einem passenden Drehstück in Richtung Nabe umgelegt werden. Je nach Fabrikat kann es sein, dass PTFE-Wellendichtringe eine Laufrichtungsbindung haben, das ist auch eigentlich das Optimum. Die Laufrichtungsbindung erfolgt aus der Fertigung des Dichtringes: je nachdem in welche Richtung das Werkzeug dreht, entsteht ein feiner Drall im Material des Dichtringes. Ein nach "innen" gerichtete Drall sorgt dafür, dass immer genau die richtige Menge Öl unter der Dichtlippe schwimmt und so ein Verbrennen der Lippe verhindert. Wäre der Drall nach außen gerichtet, würde mit jeder Drehung immer eine feine Menge Öl nach außen gefördert werden, was sich auf Dauer in einem starken Ölverbrauch ausdrücken würde. Daher ist eine Laufrichtungsbindung immer zu beachten.

 

 

Sind die Wellendichtringe montiert und geformt, kann der Verdränger mit einer passenden Hülse montiert werden. Diese Hülse ist unbedingt erforderlich, damit der Exzenter der Hauptwelle nicht die Dichtlippe des oberen Wellendichtrings beschädigt. Verfügt man nicht über das nötige Spezialwerkzeug, sollte die Montage von einem Fachbetrieb durchgeführt werden. Ist der Verdränger montiert, empfehle ich ein erneutes Erwärmen mit der Heißluftpistole, damit sich die Dichtlippen an die Hauptwelle anschmiegen. Spätestens, wenn im späteren Betrieb heißes Motoröl von innen gegen die Dichtlippe drückt, wird eine optimale Abdichtung gegenüber der Hauptwelle hergestellt. Da sich die Dichtlippe selbst bei fortwährendem Verschleiß immer wieder neu an der Hauptwelle anlegt, haben PTFE-Dichtringe eine fast unbegrenzte Lebensdauer.

 

Bezeichnungen Wellendichtringe Verdränger G40-Lader (Facelift-Version)

30-42-5.5 Goetze 037 145 413 (PTFE, Laufrichtungsbindung im Uhrzeigersinn)
30-42-5.5 Goetze 037 145 413A (PTFE), Laufrichtungsbindung gegen Uhrzeigersinn)

Bezeichnungen Wellendichtringe Verdränger G60-Lader (alle Generationen) und G40-Lader der 1.& 2. Generation

(2 Stück) 829 SSPVW 30-42-5.5/6 PCFP Goetze 030 145 413 (Viton)

Bezeichnungen Wellendichtringe Gehäuse alle G40 & G60-Lader außer 1. Generation

829 SKW 30-52-7/8 PCFP Goetze 030 145 414 (Viton) / Gehäusehälfte Riemenseite innen
827 SRDW 30-45-6 PC FP X Goetze 030 145 410 (Viton - Laufrichtung im Uhrzeigersinn) / Geh.-hälfte Riemenseite außen
827 SSPW 20-35-7 PFPX Goetze 030 145 415 (Viton) / Gehäusehälfte Auslassseite innen

Bezeichnungen Wellendichtringe Gehäuse nur G40-Lader 1. Generation

827 S 20-35-7 PFPX Goetze 030 145 415 (Viton) / Gehäusehälfte Riemenseite Nebenwelle
SSPW30-42-5.5 PFP Goetze (Viton) / Gehäusehälfte Riemenseite innen
827 S 30-47-6 PFP Goetze (Viton) / Gehäusehälfte Riemenseite außen
827 S 20-35-7 PFPX Goetze 030 145 415 (Viton) / Gehäusehälfte Auslassseite

Text und Bilder (C) Sebastian Winkler - www.g-lader.info