Winterhall VW Polo Cup

Der Polo Cup war ein Markenpokal der von VW ausgetragen und als einen Einstiegsmöglichkeit in den Motorsport diente. Sponsoren des Polo Cup waren Fichtel & Sachs (Fahrwerk), Pirelli (Reifen) und Wintershall, (Motoröl). Während in den Jahren 1983-1985 der Polo noch mit Doppelvergaser ausgerüstet war kam in den Jahren 1986 bis 1989 dann der aufgeladene Polo mit G40 Motor zum Einsatz.
Die Rennstrecken
Pro Saison wurden 10 Rennen veranstaltet. Die Rennen fanden teils auf permanenten Rennstrecken statt, wie auch auf temporären Rennstrecken wie Flugplätzen. Der Zusatz international im Namen des Polo Cup verdeutlichte das die Rennen nicht nur in Deutschland sondern auch im benachbarten Ausland ausgetragen wurden. So gab es Rennen in Belgien, den Niederlanden und Österreich und sogar Dänemark war einmal Station des Polo Cup.
Saison 1983
- Hockenheim
- Nürburgring
- Avus Berlin
- Mainz-Finthen
- Wunstorf
- Nürnberg Norisring
- Diepholz
- Zandvoort (Niederlande)
- Zolder (Belgien)
- Nürburgring
Saison 1984
- Zolder (Belgien)
- Hockenheim
- Kaufbeuren
- Wunstorf
- Nürburgring
- Nürnberg Norisring
- Nürburgring
- Diepholz
- Zandvoort (Niederlande)
- Flugplatz Siegerland
Saison 1985
- Zolder (Belgien)
- Nürburgring
- Hockenheim
- Nürburgring
- Wunstorf
- Avus Berlin
- Nürnberg Norisring
- Diepholz
- Zandvoort (Niederlande)
- Jyllandsringen (Dänemark)
Saison 1986
- Avus Berlin
- Zolder (Belgien)
- Mainz Finthen
- Wunstorf
- Nürnberg Norisring
- Diepholz
- Zandvoort (Niederlande)
- Zolder (Belgien)
- Salzburgring (Österreich)
- Nürburgring
Saison 1987
- Zolder (Belgien )
- Avus Berlin
- Kassel-Calden
- Mainz-Finthen
- Nürnberg Norisring
- Wunstorf
- Zandvoort (Niederlande)
- Salzburgring (Österreich)
- Nürburgring
- Zolder (Belgien)
Saison 1988
- Zolder (Belgien)
- Hockenheim
- Mainz-Finthen
- Nürnberg Norisring
- Wunstorf
- Diepholz
- Zandvoort (Niederlande)
- Salzburgring (Österreich)
- Zolder (Belgien)
- Nürburgring
Saison 1989
- Zolder (Belgien)
- Zolder (Belgien
- Nürnberg Norisring
- Hockenheim
- Wunstorf
- Diepholz
- Zandvoort (Niederlande)
- Salzburgring (Österreich)
- Zolder (Belgien)
- Nürburgring
Während in den Ersten Jahren noch über die Nordschleife auf dem Nürburgring gefahren wurde, mit der Eröffnung des neuen Grand Prix Kurs 1984 wurde dann auf dem neuen Grand Prix Kurs gefahren. Und dort dann die Grand Prix Variante wie auch die Sprintstreck, ohne die Dunlop-Kehre. In Hockenheim wurden ebenfalls sowohl die Grand Prix Strecke wie auch der kleine Kurs gefahren. Dazu kamen die klassischen Strecken auf den 80ern wie die Berliner Avus und der Norisring in Nürnberg. Einige Rennen wurden zudem auf temporären Rennstrecken wie Flugplätzen
ausgetragen. Dazu zählten Kaufbeuren, Mainz- Finthen, Kassel Calden, Siegerland Flugplatz, Wunstorf und Diepholz. Nicht selten gastierte man zusammen mit der damaligen DTM und der deutschen Formel 3 zusammen auf den Rennstrecken.
Punkte und Preisgelder
Es gab für die ersten 10 Plätze im Rennen Punkte
Preisgelder wurden bis zum 20. Platz vergeben. Pro Rennen wurden 15.000 DM
ausgeschüttet.
Platzierung Punkte Preisgeld
- Platz 20 Punkte 3000 DM
- Platz 15 Punkte 2000 DM
- Platz 12 Punkte 1500 DM
- Platz 10 Punkte 1200 DM
- Platz 8 Punkte 1000 DM
- Platz 6 Punkte 900 DM
- Platz 4 Punkte 800 DM
- Platz 3 Punkte 700 DM
- Platz 2 Punkte 600 DM
- Platz 1 Punkt 500 DM
- Platz 400 DM
- Platz 400 DM
- Platz 400 DM
- Platz 300 DM
- Platz 300 DM
- Platz 200 DM
- Platz 200 DM
- Platz 200 DM
- Platz 200 DM
- Platz 200 DM
Auszüge aus dem Regelement
Die Einschreibung erfolgte über VW Motorsport wo man sich für die Saison einschreiben musste. Die Teilnehmeranzahl war auf maximal 50 begrenzt. Das Nenngeld für die Saison betrug 3000 DM für die 10 Saisonrennen. Die Teilnehmer erhielten ein von VW Motorsport ein rennfertige vorbereitetes Fahrzeug, nach dem von VW Motorsport herausgegeben Bestimmungen (Cup Polo). Nachträgliche Änderungen seitens der Teilnehmer waren verboten. Der Cup Polo wurde in einer Kleinserie technisch identischer Fahrzeuge von VW Motorsport auf Basis des Polo Coupe gebaut. Die Komponenten von Antrieb, Fahrwerk Bremsanlage und der restlichen Ausstattung waren wurden exakt erfasst und waren bei allen Fahrzeugen in gleicher Bauart und Anordnung. Es waren nur Arbeiten an den Wagen erlaubt die der Wartung oder den Austausch von Teilen die durch Verschleiß oder Unfall unbrauchbar geworden sind erlaubt. Die getauschten Teile müssen original Teile sein die dem ersetzten Teil identisch sind. Gefahren wurde mit Pirelli Slicks, mit der Kennung Cup. Alternativ mit profilierten Regenreifen mit vorgegebenen Profil der Marke Pirelli. Das Mindestgewicht durfte nie während der Rennveranstaltungen unterschritten werden. Die Fahrzeuge wurden vor und während der Veranstaltung kontrolliert und auch nachdem Rennen geprüft. Für den Motor dürfen nur Original Neuteile verwendet werden und keine und keine Austausch- oder Übermaßteile. Die Demontage oder Austausch folgender Teile waren bei VW Motorsport beim nächsten Rennen meldepflichtig: Zylinderkopf, Nockenwelle, Motorblock, Getriebe und Karosserie. Das Fahrzeug erhält dann durch VW Motorsport eine Neuabnahme.
In der Sonderserie Cup Polo werden unter anderem Spezialteile verbaut, diese waren nicht über den VAG Handel, sondern nur über VW Motorsport zu beziehen. VW Motorsport setzte von 1983 bis 1987 im Cup ein Fahrzeug für Gaststarter ein, bei ausgesuchten Rennveranstaltungen. Pilotiert wurden diese meist durch Sportler aus anderen Bereichen.
Werbung und farbliche Gestaltung
Für persönliche Werbung waren folgende Flächen ab 1984 freigegeben:
- Dach
- Kennzeichenfläche vorne und hinten
- Karosseriefläche unterhalb der vorderne udn hinteren Stoßstange
- Komplette Motorhaube, mit Ausnahme der Startnummer und des Sachs Aufklebers.
- Karosseriefläche unterhalb der Heckscheibe ca. 8,5 hoch und 124cm breit.
Zur farblichen Kennzeichnung waren folgende Teile freigegeben. Nicht für Werbung !
- Stoßtsange vorne und hinten
- Kühlergrill
- Außenspiegel in der Saison 1986
- A-Säulen und Windleitblech vor der Windschutzscheibe ab der Saison 1986
Cup Polos
Die beiden Sonderserien wurden nur einmalig aufgelegt und jeweils maximal 50 Fahrzeuge produziert. Es gab für die Teilnehmer des Cup ein eigenen Ersatzteilkatalog seitens VW Motorsport für die Ersatzteilbestellung inkl. den Spezialteilen der Cup Polos. Dieser beinhaltetet auch Vorzugspreise für die Teilnehmer. Die Fahrzeuge wurden durch VW Motorsport, für den Cup vorbereitet und den Teilnehmern in Hannover bereitgestellt zur Abholung. Beide Cup Versionen hatten seitens VW die Möglichkeit für den Straßenverkehr zugelassen zu werden. Entgegen den Gerüchten hatten die Cup Polos keine Differenzialsperre. Und auch gab es keine geradverzahnten Zahnräder. Es gab nur eine Version des Getriebes für die beiden Cup Polo Versionen, mit festen Übersetzungsverhältnissen die auch nicht geändert werden durften, ebenso war es verboten eine Differenzialsperre einzubauen.
1983-1985 eingesetzt Polo Coupe auf Basis des Polo GT (75PS)
Motor: 4 Zylinder, wassergekühlt
Hubraum: 1272ccm
Verdichtung: 11:01
Leistung: 65 KW / 88 PS
Drehmoment: 107Nm bei 5000U/Min
Kraftstoffaufbereitung: 2 Solex Doppelvergaser C40 ADDHE
Bescheunigung: 8,5 Sek. 0-100 Km/h
Zündung: Digniton- Kennfeld
Schmierung: Naßsumpf
Kraftübertragung: verstärkte Sportkupplung
Getriebe: 4-Gang Serienübersetzung
Stoßdämpfer: Fichtel & Sachs- Rennabstimmung
Felgen: 5,5Jx13 Zoll VW Motorsport
Bereifung: Pirelli-Rennreifen 185/60VR 13
(Je ein Satz Trocken und Regen)
Leergewicht: 705Kg
Höchstgeschwindigkeit: 181 Km/h
Sonstiges: Leichtmetallölkühler
Sportauspuff, ohne Mittelschallddämpfer
innenbelüftete Scheibenbremsen vorne
Rennschalensitz König
Lederlenkrad Momo
komplette Sicherheitsausrüstung
mit Überrollkäfig Matter
Hosenträgergurte Sabelt
Halon Feuerlöscher
zusätzliche Haubenverschlüssen vorne und hinten
Preis: 22.000 DM + Mehrwertsteuer

1986-1989 eingesetzt Polo Coupe auf Basis des Polo G40
Motor: 4 Zylinder, wassergekühlt
Hubraum: 1275ccm
Verdichtung: 8,0:1
Leistung: 82 KW / 112 PS
Drehmoment: 150Nm bei 3600-4000U/Min
Kraftstoffaufbereitung: elektronische Einspritzung
Bescheunigung: 8,4 Sek. 0-100 Km/h
Zündung: Digifant
Schmierung: Naßsumpf
Kraftübertragung: verstärkte Sportkupplung
Getriebe: 5-Gang geänderte Übersetzung
Stoßdämpfer: Fichtel & Sachs- Rennabstimmung
Felgen: 5,5Jx13 Zoll VW Motorsport
Bereifung: Pirelli-Rennreifen 185/60VR 13
(Je ein Satz Trocken und Regen)
Leergewicht: ca. 755Kg
Höchstgeschwindigkeit: 192 Km/h
Sonstiges: 3. Wege Katalysator mit Lamda-Sonde
Leichtmetallölkühler
Sportauspuff, ohne Mittelschalldämpfer
innenbelüftete Scheibenbremsen vorne
Rennschalensitz König
Lederlenkrad
komplette Sicherheitsausrüstung
mit Überrollkäfig Matter
Hosenträgergurte Sabelt
Halon Feuerlöscher
zusätzliche Haubenverschlüssen vorne und hinten
Preis: 23.684 DM + Mehrwertsteuer
Wer sich nun fragt wo diese Cup Polos abgeblieben sind, der muss wissen das bei weiten nicht alle den harten Renneinsatz in den Rennen überstanden haben und es einige Totalschäden gab. So wurde ein Teil der Fahrzeuge nach dem Ende des Cup, aufgrund ihrer Schäden geschlachtet. Ein anderer wurde weiter im Motorsport eingesetzt, in anderen Rennserien. Hier war die frühe Cup Version aus dem Jahr 1983 im Vorteil mit ihren Doppelvergasern. Die erleichterte es konkurrenzfähig eingesetzt zu werden, mit wenigen Modifikationen. Wohin gegen die spätere G40 Version des Jahres 1986 die Last des aufgeladenen Motors mittels G-Lader die Bürde hatte, bei der Hubraumeinteilung den Faktor X1,4 zu bekommen. So rutschte ein die G40 Cup Version in die 2 Liter Klasse, in der sich damals deutlich Leistungsstärkere Rennfahrzeuge zu finden waren, wo es schwer wurde mit dem kleinen Polo in der Spitze mitzumischen. So wurden dann viele dieser Fahrzeuge stark modifiziert um diese in anderen Rennsportveranstaltungen einsetzen zu können. Nicht selten wurde der Motor komplett getauscht.
Das erklärt warum es so gut wie keine Überlebenden dieser Cup Polos gibt.
Noch seltener sind diese, die sich immer noch oder wieder im Zustand befinden wie sie im Cup eingesetzt wurden.
(C) Christian Schneider
